Bella Italia
Wer auf alte Steine, Wein, gutes Essen, kleine Strassen und Kurven steht, der ist in Italien richtig. Von allem gibt es mehr als genug.
Allerdings kam ich mir kruzfristig vor wie in China. Risotto-Reis ist eine der Spezialitäten aus Italien. Und der wird eben im Aostetal angebaut – einen vollen Tag sind wir durch blühende Reislandschaften gefahren. Danach ging es durch die Toskana – rollende Hügel, Zypressen die den Wegesrand säumen – Klischee pur.
Alle schwärmen immer von der Amalfiküste – nett anzusehen, Küstenstrasse ist auch schön zu fahren, aber ich werde mir das beim nächsten mal ersparen. Bei uns war bereits Anfang Juni die Hölle los und der Verkehrsinfarkt droht – das selbst mit dem Mopped oder Roller! Genauso werde ich den Vesuv ignorieren – Geldschneiderei und irgendwie viel zu viel Touristen.
Siena hingegen kann und werde ich nochmal besuchen. Unglaublich viele alte Steine und eine Innenstadt, für die man ruhig mehr als einen Abend spendieren kann! Alleine die Kathedrale ist schon eine Reise wert – und in der Stadtmitte scheint die Zeit vor 300 Jahren stehengeblieben zu sein. Daher wurde hier auch die erste verkehrberuhigte Innenstadt Italiens eingerichtet.
Hier hat sich auch unser GPS Tracker am Mopped zum ersten mal so richtig ausgezahlt. Abends auf einem öffentlichen Parkplatz abgestellt und ein Taxi zum Hotel genommen, welches in dem verkehrsberuhigten Bereich liegt. Auf dem Stadtplan haben wir dann realisiert, dass es mehrere dieser öffentlichen Plätze gibt – also flugs den Tracker angepingt und per Google-Maps den Standort der Moppeds bekommen. Nie wieder werde ich über Menschen lachen, die Ihr Fahrzeug irgendwo abgestellt haben und nicht mehr finden.
Perugia
Warum werden eigentlich alle Städte hier auf Hügel gebaut? Der alte Teil der Stadt ist oben und erschlägt den Betrachter mit den monumentalen Bauten. Jedoch war für mich das eigentliche Highlight die Mini-Metro, die den unteren mit dem oberen Teil der Stadt verbindet. Die Mini-Metro fährt alle 90 Sekunden! Leider schließt die Metro täglich um 21.20 Uhr, so dass bei uns nach dem Abendessen ein unerwarteter Spaziergang fällig wurde.
Essen & Trinken
…wie Gott in Italien. Geplant war, dass wir uns Abends eine Flasche Wein bei gutem Essen teilen – was wir auch oft umgesetzt hatten. Aber das richtig gute Essen gab es fast immer Mittags in einer Bar in einem kleinen Ort am Strassenrand. Genial ist es direkt am Meer selbstgemachte frische Pasta mit Meeresfrüchten zu geniessen.
Bed & Breakfast
DAS war eine der Entdeckungen dieses Trips. Bisher hatte ich von B&B ein bestimmtes Bild im Kopf. Aber die Zimmer die wir in Italien gebucht haben, waren unglaublich gut! Topmodern, gut ausgestattet, geräumig und kostengünstig – teilweise deutlich besser als die angebotenen Hotels. Das beste beste Beispiel hierfür war das Art Studio Six in Campobasso. Einfach nur großartig und die Bilder im Internet spiegeln absolut die Realität wieder. Die B&B können oft nicht über HRS gebucht werden, so dass wir diese über Booking.com gesucht, gefunden und gebucht hatten.
Strassen…
Gibt es im Überfluss – die Berge sind nicht unbedingt hoch, aber dafür gibt es kleine Strassen ohne Ende. Die Routenplanung hatte schon im Vorfeld gezeigt, dass es von hier nach da Touren gibt, die180km lang sind, aber durchaus 400km+ lang werden können. Wer die kleinsten Strassen wählt, kommt sich mit Tempo 40 schon schnell vor. Abends war ich manchmal froh, ein gerades oder schnelleres Stück Strasse zu finden. Der Zustand ist auf den kleineren Strassen eher schlecht als recht, aber das war auch irgendwie zu erwarten.
Tankstellen
Eigentlich ist das Tanken in Italien total entspannt. SB Zapfsäulen mit Karten & Barzahlung an jeder Ecke und manchmal gibt es auch Tankstellen mit Service, wo dann der Sprit nochmal ca. 20 Cent pro Liter teurer ist. Aber je weiter wir nach Süden fahren umso schwieriger wird das. Denn die vielen 24h Selfservice Säulen nehmen unsere Karten entweder nicht mehr an, oder der Kartenschlitz ist gleich komplett zugeklebt. Bleibt oft nur Barzahlung mit kleine Scheinen – aber erst mal kleine Scheine haben! Und wenn, dann bekommt man den Tank entweder nicht voll, oder lässt dann noch ein paar Euro in der Zapfsäule. Einmal ist es Silke sogar passiert, dass der Automat zum Dieb wurde und das Geld einfach verschluckt hat, ohne Sprit auszuwerfen. Dann doch besser eine Tankstelle mit Service in Anspruch nehmen, Tank vollmachen und entspannt weiterfahren.
Auch wenn der Urlaub für mich in diesem Jahr in Kalabrien ein unerwartetes Ende genommen hat: Ich komme auf jeden Fall wieder. Evtl. schon nächstes Jahr um die Wein&Genuß Tour zusammen mit Silke zu beenden.