Gran Canaria – die Winterflucht

Die leidigen Ferienflieger

Nach einer knappen Woche Urlaub, weiß ich wieder warum ich Ferienflieger nicht leiden kann:

Irgendwie ist alles hektischer, lauter und anstrengender als auf den regulären Flügen. Es gibt deutlich mehr Kinder auf diesen Strecken und wir hatten die Gnade ein besonders stark müffelndes Exemplar vor uns sitzen zu haben, was dann auch noch sämtliche Röhrtüten in der vorderen Reihe benötigt hat.

Auch der Pilotenlehrling hat kein Schlagloch ausgelassen und die Landung hat nicht wirklich zu einem guten Eindruck beigetragen. Aber letztendlich sind wir angekommen und nur das zählt.

 

Unterkunft in Maspalomas

Im Hotel Los Calderones angekommen werden wir zunächst mit einem Glas Sekt begrüßt und können dann unser Zimmer beziehen. Es hat sich gelohnt hier etwas mehr Geld auszugeben – die Zimmer sind neu, sauber und das gesamte Hotel macht einen sehr gepflegten Eindruck. Lediglich die Betten (auf Rollen gelagert), das etwas sterile Ambiente und die Lage etwas abseits der Zivilisation sind mögliche Kritikpunkte. Aber wir wollen ja schließlich Mopped fahren und abends etwas Ruhe – von daher ist das Hotel für uns perfekt.

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Zum Strand von Maspalomas sind es ca. 25 Minuten Fußmarsch – ein Taxi nach Playa de Ingles zum Moppedverleih kostet auch nur knapp 5 Euro.

Einen Tag frei und wir schauen uns per pedes die Gegend an. Erster Eindruck: Wer auf Strand und Geröll steht, ist hier richtig. Aber sonst zeigt sich die Insel nicht gerade von der charmantesten Seite.

Die Touristenhochburgen werden wir im Verlauf der nächsten Tage auch noch sehen – hier habe ich auch keinen blassen Schimmer, wer da Urlaub machen möchte. Es scheint aber genügend Menschen zu geben, die sich in diese Bunker einmieten.

 

Kulinarisches

…gibt es viel. Lediglich authentisches Kanarisches Essen ist – zumindest an den touristischen Ecken im Süden – schwierig zu finden. Unser Reiseführer empfiehlt das „Faro Grill“ direkt am Strand. Also schnell mal hin um festzustellen, dass der Tourismus das Servicepersonal ziemlich versaut hat. Hier steht der Gast echt nicht im Vordergrund und das Essen ok – hat aber sicher keine Empfehlung verdient.

Silke und ich entscheiden uns dann aufgrund der Lage unseres Hotels beim benachbarten Libanesen Essen zu gehen. Das Beirut bietet gutes Essen und am Freitag sogar Bauchtanz und man kann Fatima dabei einen Schein in den Schlüpper stecken, wenn man denn möchte.

 

Endlich – die XT660!

Am Mittwoch holen  wir die Moppeds ab!

Bei „Moto & Bike“ gibt es erst einmal eine Karte der Insel, kurze Tourentips für gute drei Tage und dann endlich die XT. Planung im Vorfeld ist also gar nicht notwendig.

 

 

Und dann suchen wir die Kurven auf dieser Insel…

…nun, suchen ist jetzt echt nicht der richtige Ausdruck dafür. Wer auf dieser Insel eine gerade Strecke findet, der kann sie behalten! Abgesehen von den wenigen Autobahnen im Osten der Insel gibt es fast ausschließlich nur leckere kurvige Berg- oder Küstenstrassen.

Die Entscheidung uns eine XT zu mieten war die beste, die wir treffen konnten. Jedes weitere Kilo das man hier um die Kurven tragen muß, ist einfach zu viel. In den drei verbleibenden Tagen fahren wir mir den Böcken ca. 750km – und das wird verdammt anstrengend. Ich möchte Silke und mich durchaus als geübte Mopedfahrer mit etwas Kondition bezeichnen. Die braucht man bei diesen Strassen aber auch.

Im Süden gibt es nicht ganz so viele Strassen, aber dafür ist an der Küste schönes Wetter garantiert. So bald es über die Berge geht, wird das Wetter etwas unberechenbarer – dafür nimmt die Zahl der Strassen und der Aussichtspunkte deutlich zu.

Mir persönlich gefällt die Rundfahrt an der Küstenstrasse (am besten ab Maspalomas im Uhzeigersinn zu fahren) sowie die GC210, die mehrere Stauseen miteinander verbindet, sowie die extrem gut zu fahrende GC65 mit einem guten Strassenbelag am besten. Die Geschwindigkeiten bewegen sich bei max. 60km/h, so dass alle stärker motorisierten, oder schwereren Moppeds nur wenig Sinn machen. Nicht umsonst fährt die Guardia Civil mit einer 125er in der Gegend rum.

Mehrere Minuten auf einer Höhe fahren? Auf Gran Canaria so gut wie unmöglich! Hier geht es in einer Tour hoch und runter. Die Tourprofile sprechen Bände und machen einfach Lust auf mehr. Sinn der Reise war Motorrad zu fahren – das ist hier problemlos auch länger als 3 Tage möglich!

Vor dem Urlaub war ich aufgrund der Größe der Insel etwas skeptisch, ob wir 4 Tage mit Motorrädern Spaß haben können. Daher war es auch nicht weiter schlimm, als die XT nur für 3 Tage zur Verfügung stand. Aber ich muß sagen: Hier geht mehr! Wir haben Gran Canaria jetzt gesehen und auf jeden Fall ist das eine Winterflucht, die man öfter machen kann

2 Gedanken zu “Gran Canaria – die Winterflucht”

  1. Ich sehen schon, ihr habt die richtigen Straßen „gefunden“. 😉
    Großartiges Revier, nicht wahr?!

    Zu den Touristenhochburgen im Süden ist auch alles wesentliche gesagt.
    Bettenburgen in synthetischen Orten bei warmen, trockenem Wetter.
    Dort Übernachten und Verpflegen (ggf. noch ein paar Runden im Pool oder Meer) und ansonsten raus da. 🙂

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